Vielleicht kennst du das Problem: Du recherchierst, sammelst und speicherst. Und manchmal verlierst du den Fokus und bist überrumpelt von der Informationsmenge.

Wünschst du dir dann auch ab und zu, du hättest einen nützlichen Filter? Eine Methode, die dir hilft, bewusster spannende Informationen zu kontextualisieren? Vielleicht speicherst du hier und da Informationen, ohne einen Plan oder einen Kompass zu haben, der dir dabei hilft zu entscheiden, was es wert ist, in dein System aufgenommen zu werden und deine Zeit in Anspruch zu nehmen?

Hier kommt Richard Feynmans System der Zwölf Lieblingsprobleme ins Spiel. Feynman, ein amerikanischer Nobelpreisträger und Physiker, arbeitete mit einer Reihe von Fragen, um sein Denken zu lenken:

Sie müssen ein Dutzend Ihrer Lieblingsprobleme ständig im Kopf haben, die wohl im Grossen und Ganzen einfach so im Hintergrund mitlaufen werden. Jedes Mal, wenn Sie einen neuen Trick oder ein neues Ergebnis hören, testen Sie es gegen jedes Ihrer zwölf Probleme, um zu sehen, ob es hilft.

Wir möchten gerne das Wort Probleme neu positiv besetzen und es mehr als eine Frage zu verstehen. Diese Umformulierung eröffnet Möglichkeiten und verwandelt die Probleme in Geschenke!

Wie formuliere ich meine zwölf Lieblingsfragen?

Einen spannenden Ansatz, die richtigen Fragen für unsere Frageatmosphären zu formulieren, finden wir bei Eva Keiffenheims:

  • Worauf bist du neugierig?
  • Was hat dich schon immer interessiert?
  • Was verwirrt dich am Leben und unserer Gesellschaft?
  • Bei welchen Problemen kannst Du nicht aufhören nachzudenken?

Außerdem empfehlen wir dir, bei Fragewörtern wie "was" und "wie" zu bleiben - sie bieten einen lebendigeren Ansatz als das neugierige "warum" oder "bis wann".

Wir haben einige der Vorteile des Nachdenkens über deine Frageatmosphären zusammengefasst:

  • Sie gehen weit über Projekte, Aufgaben und Phasen hinaus.
  • Sie helfen dir, die Dinge aufzuzeigen, die dich schon immer fasziniert haben.
  • Sie helfen dir, dein Wissen zu vernetzen und anstelle einer Konsum- lieber eine Gesprächshaltung einzunehmen.
  • Sie laden dich ein, zu spielen und verschiedene Dinge auszuprobieren.
  • Sie können auch ein Kompass für dein Ziel und/oder andere Lebensbereiche sein.

Wenn du dir Zeit nimmst, deinen Fragen eine Form zu geben, merkst du, dass sie generativ sind. Wenn du sie mit Aufmerksamkeit und Dankbarkeit formulierst, werden sie zu einer eigenen Welt.

Einige deiner Probleme können sehr konkret sein, andere sind sehr weit gefasst; einige handeln von deiner Arbeit, andere wiederum gehen weit über deine Karriere hinaus. Es wird Fragen geben, die eher philosophisch sind und andere, die theoretischer Natur sind. Wieder andere sind ganz praktisch und alltäglich. Das Wichtigste ist, dass du dich mit ihnen verbindest, sie zum Magneten möglicher Antworten werden lässt – dabei wirst du feststellen, wie du immer mehr in und mit der Frage in einen Dialog trittst.

Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antworten hinein. — Rainer Maria Rilke

Wenn Du es ausprobierst, lass uns bitte in den Kommentaren wissen, wie es gelaufen ist!